Geschichten auf Platt aus Wadelheim!

Über: Otto Pötter

Sagen und Legenden auf Platt

De Kuckuck an’ Wadelheimer Bahnhof

De lesste Gast

Erlkönig auf Platt

Graut un lütt:  De Rheinske Basilika un dat Wadelheimske Kapellken Von: Otto Pötter

Mött’ vandage Kerken dicht maaken, so söhg dat hier vör guet hunnert Jaohren aower noch heelmaol anners uut. ’n allemaol denkwürdigen Dag daobi wör de 4. April 1904. Alls wat in Rheine laupen konn, wör up de Beene, denn endlicks kreeg nu de nie’e graute Basilika van den ehrwürdgen Dechant Pietz den fierlicken Siägen.

Oh ja, bes up ’n Dag moss so ’ne schöne Kerk wiethen sööken. Se recket sick met den höchsten Taorn van dat ganze Mönsterland wunnerbar „zur höchsten Ehre Gottes“ den Hiemmel hento. Un deep unnen erinnert de fien uutmaolte Krypta an de fröhchristlicken Katakomben. Van buoben büs unnen feihlt et dao an nix. Wenn dann noch bedenks, dat to de Tiet de Lüe so dör de Bank män knapp debi satten, kanns di vörstellen, wat sick de Christgläubigen daoför nich all’s so häbt gefallen laoten. Un dat ohn’ to muulen.

Moss wietten:

Well dr „ein gemeinsames Ziel“ häff,

de baut up un haut nich all’s kuott un klein.

 Well konn, hölp denn auk bi de Basilika un packede flietig met an. „Wir in Rheine“ häff daoto all 1998 ’n heelmaol interessanten Artikel van Heinrich Theil bracht; Öewerschrift: „Da wird eine Kirche gebaut – da müssen wir hin!“ Aower met Smackhafer! So häff daomaols auk de aolle Mollendyk stämmig-starke Belgierpiärde vör siene stabilen Wagen spannt, üm all de flietigen Müerker dao met dicke Huchten van Bruchsteene to versuorgen. De wöösten Sandsteenkluten kammen för den Niebau in’ Rheiner Bahnhof an un mossen van dao uut män quer dör de Stadt quiält wiär’n. Män auk vull Buern göngen daobi met Hand- un Spanndenste to Hölpe.

Sömms Rungen Buer hier bi us uut Wadelheim pöck met an un fuhrwerkte Steene van Kloster Bentlage uut nao de nie’e Kerk, „up annere Siete Iemse” hento.

Daobi knüörde he eenes Dages ne aolle Steenplatte uut ’n Grund. Un wat sägg ick di, dat was ne Modergotts, de koppöewer in den Grund faste satt. Weil se stark metnommen wör, konn he se, so es se wör, haollen. He häff se naoher dann wier wat uparbeit’ un up sienen Hoff daoför ’ne lütke  Kapell baut. Gaoh män hen, kanns vandage noch vör biädden. 

So es „groß un klein“, stönn nu eene Siete Iemse de graute Rheinske Basilika un annere Siete de lütke Wadelheimske Madonnenkapell. Egaol, off graut orre minn, dat eene Deel is jüst so Glaubenstüüge es dat annere. 

Leipen sick de Lüe nu aower bi de graute Basilika de Beene in’ Buuk, keeken de Lüe nich graut up de Hoffkapell in Wadelheim – bis dat dao es maol met Brill un Aktentask de richtige Wiesepitt tokeek.

Daobi stellde sick nu haruut:

De „aolle“ Modergott’s hier in Wadelheim, dat is ’ne wahre Rarität!

So guet es sicher kümmt se uut ’n Deertigjäöhrigen Krieg. Weil daomaols bi all den unglücksiäligen Religionsstriet de Lüe met ne Muttergott’s inhuuse mächtig ankuemmen konn’n, häbt se de in Bentlage dao wuohl gau koppöewer ingraben – büs dat dao nu Runge met siene Steene för de Basilika to wöhlen anfüng...

Dao kann ’m es maol wier seihn: Gott kann auk met ’n krummen Knüppel ’n lieken Slag doon!

Vandage is Winters Hermann met seine leiwe Frau Irmgard de Baas dao up ’n Hoff. Nich bloß weil se nu ’n „geschütztes Denkmal“ is, hoolt se de lütke Hoffkapell in Ehren. Vör de Modergotts staoht Blömkes un ’n Kiäßken brennt de mehrst auk bi. Nu ja, auk wenn de vandage Kerken dicht maaken mött’, gleiw män ruhig:

Well Gott de Ehre giff in all sien Werk,

de häff tohuuse all ne schöne Kerk.